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Motorradtechnik und Zubehör
Was an unseren Motorrädern verbaut ist
Auf unseren Motorradreisen haben wir einiges an Zubehör verwendet. Hier werde ich auflisten was wir an unseren Motorrädern dran verbaut oder geändert haben. Wie ich es gemacht habe und warum, werde ich so detailliert wie möglich erklären.
Ich werde die Sachen nur auflisten und niemandem irgendetwas empfehlen, auch Links von Produkte werde ich hier nicht reinstellen.
kurzer Geschichtsüberblick zu Husqvarna
Husqvarna ist nach Royal Enfield und noch vor Harley-Davidson die zweitälteste produzierende Marke der Welt. 1903 wurde, drei Monate vor Harley-Davidson, das erste Motorrad gefertigt. Dazu wurde ein Husqvarna-Fahrrad mit einem 1,5 PS starken Einzylindermotor versehen. Das Fabrikmuseum in Schweden, besitzt noch eine Maschine von 1911. Husqvarna engagierte sich früh im Geländemotorsport und errang 1916 den ersten Sieg der Firmengeschichte. Die Husqvarnas hatten meistens kleine Zweitaktmotoren und waren robust und zuverlässig. Deshalb wurden sie oft leicht modifiziert im Geländesport eingesetzt, bis das Werk spezielle Wettbewerbsmotorräder anbot.
Wie die Terra entstand
Der Husqvarna-Konzern verkaufte seine Motorradsparte 1987 an Cagiva, die später von MV Agusta übernommen wurden. 1988 wurde die Produktion der Motorräder ins norditalienische Varese verlegt. 2007 erwarb BMW für rund 93 Millionen Euro Husqvarna von MV Agusta. BMW-Motorrad betrieb Husqvarna Motorcycles als unabhängiges Unternehmen weiter, auch der Unternehmenssitz verblieb in Varese. BMW wollte mit der Übernahme die Konzernstellung im Offroadbereich stärken. BMW ließ in dieser Zeit die Einzylinder Modelle Husqvarna Terra 650 (Enduro) und Husqvarna Strada 650, sowie das Zweizylinder Modell Husqvarna Nuda entwickeln. Die Einzylindermodelle Strada und Terra basierten teilweise auf der Technik des BMW Einzylinder Modell F 650 GS, das Zweizylinder Modell Nuda nutzte Teile der BMW F800 Modelle. Die BMW Motoren wurden bei den Ein- und Zweizylindermotoren in der Leistung gesteigert. Die Einzylindermodelle leisteten 58 PS statt 48 PS beim BMW Motor. Am 31. Januar 2013 gab BMW den Verkauf der Markenrechte an den österreichischen Hersteller KTM und die Entwicklung von BMW-Husqvarna Motorräder wurde beendet.
Wie man sieht die Husqvarna Terra hat leider eine kurze Geschichte. Etwa von 2012 bis 2014 wurden einige Tausend in Europa und ebenfalls einige Tausend Stück in USA/Canada und Australien verkauft. Der Restbestand wurde mit deutlichen Abschläge verkauft. Kein großer Erfolg kann man sagen. Auf jeden Fall war die ebenfalls heute sehr begehrte X Challenge von BMW damals auch kein großer Erfolg. Die X Challenge war damals mein Favorit aber es kam zu keinem Geschäft da es kaum Angebote gab und diese auch noch älter, mit mehr Kilometern Laufleistung und dafür aber teurer als die Husqvarnas waren. Wir sind bis jetzt voll zufrieden mit diesen Motorräder und haben es zu keinen Zeitpunkt bereut dass wir dieses gewählt haben. Die haben heute einige Kilometer auf dem Buckel und einiges von der Welt gesehen und sind nach wie vor bereit für's nächste Abenteuer.
Husqvarna Terra vs. BMW G650GS
Abgesehen von Design wurde auch der Motor geändert obwohl es ja von außen gleich aussieht. Der bekannte Rotax Motor wurde jahrelang erfolgreich in den F bzw. G Serien von BMW verbaut und ist heute noch beliebt. Für den Einsatz in den beiden Husqvarna Terra/Strada Modellen wurde der flüssigkeitsgekühlte Einzylinder-Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen und 652 cm³ jedoch umfangreich modifiziert und in seiner Performance deutlich gesteigert. Er leistet 43 kW (58 PS) bei 7 250 min und entwickelt ein maximales Drehmoment von 60 Nm bei 5 750 min. Mit zahlreichen Maßnahmen wurde das Einzylinder-Triebwerk auf einen sportlich-dynamischen Einsatzzweck hin modifiziert. Neben weiteren Änderungen sorgen unter anderem eine modifizierte elektronische Kraftstoffeinspritzung, ein leichter Schmiedekolben, geänderte Nockenwellen, größeren Ventile, geänderte Ein- und Auslasskanäle sowie ein erhöhtes geometrisches Verdichtungsverhältnis für besonders kraftvollen Vortrieb, hohe Drehfreude und spontanes Ansprechverhalten. Die aus Edelstahl gefertigte Auspuffanlage mit zwei Endschalldämpfern sowie geregeltem 3-Wege-Katalysator sorgt für richtiges Ausatmen und echten Einzylinder-Sound. Der rote Zylinderkopfdeckel kam wegen der Redhead Tradition aus dem Hause Husqvarna und passt wirklich gut im Design. So viel zum Motor. Außerdem hat die Terra einen 14Liter Tank, serienmäßig ABS, 21" Vorderrad und 17" Hinterrad und wiegt leer 166Kg, Vollgetankt 184Kg. Auf die anderen Einzelheiten bezüglich Fahrwerk, Fahrverhalten, Ergonomie oder Design gehe ich jetzt nicht mehr ein, das kann man schnell googeln und wegen Fahrverhalten oder Fahrkomfort könnt ihr euch bei mir melden :)
Weiter unten werde ich die Probleme bzw. die Kinderkrankheiten aufzählen.
Elch
Meine Husqvarna heißt nicht Elch, Ich habe keinen Name für sie, sie hat nur einen Elch-Aufkleber auf der linken Seite. Die von Susi hat ein Kamelaufkleber. Im Originalzustand, abgesehen von den Kennzeichen hätten wir jedes Mal Probleme dabei sie zu unterscheiden.
Lustige Geschichte: Vor unserer großen Reise ging ich zu einen Schlosser und wollte mir aus Stahl was bauen lassen. Er fragte, für was denn? Ich meinte, ich fahre in die Mongolei. Er meinte, mit dem Mopped? Mit dem kommst du nicht mal bis nach Österreich! Hol dir ne GS!
Wenn er wüsste... :)
Kamelku
Eigentlich nennt Susi ihr Motorrad, "meine Husqvarna", gelegentlich aber auch "Kamelku". Genau genommen ist Kamelku das Plüschkamel, das seit 2019 bei jeder Tour auf dem Gepäck mitfährt.
Verbautes Zubehör
An meiner Terra (Elch) waren schon einige Sachen dran als ich sie gekauft habe. Folgendes ist verbaut:
-Motorschutz von Touratech
-Sturzbügel von SW Motech
-Hauptständer von SW Motech
-Höhere Sitzbank von Kahedo Touratech
-Touringscheibe von Puig
-Handprotektoren von HansWurscht
-Heizgriffe von Daytona
-Kofferträger von Touratech
-Kofferhalter von Touratech
-Koffer von Batanga
-Navi und Navihalter von Garmin
-Handyhalter von RamMounts
-Tankrucksack von Q-Bag Polo
-USB Steckdose von Louis
-Mittlerweile ein Federbein von Touratech
-Zwei von mir gebaute HT Rohre als Werkzeugfächer
-Kühlerschutz von mir gebaut
-Öl-Kühler von Scheffelmeier Metall
-LED Nebelscheinwerfer
An Susis Terra (Kamelku) war weniger Zubehör Teile verbaut als wir sie gekauft haben. Wir haben folgendes verbaut:
-Motorschutz von Touratech
-Sturzbügel von SW Motech
-Hauptständer von SW Motech
-Höhere Sitzbank von Kahedo Touratech
-Touringscheibe von Puig
-Handprotektoren von KTM
-Heizgriffe von Daytona
-Kofferträger von Touratech
-Satteltaschen von Touratech
-Handyhalter von RamMounts
-Tankrucksack von Q-Bag Polo
-USB Steckdose von Louis
-Ein von mir gebautes HT Rohr als Stau Fach für die Kettenspraydose
-Kühlerschutz von mir gebaut
Wie man sieht, die Motorräder sind ziemlich ähnlich aufgebaut. Viele Teile wie das Federbein oder die LED Scheinwerfer habe ich nach der großen Reise verbaut. Nach und nach soll Susis Motorrad auch ein neues Federbein und verbessertes Licht bekommen, aber da sie zurzeit abgemeldet ist, darf ich erstmal die Teile ausgiebig testen. Ich bin größtenteils mit Koffern unterwegs gewesen und Susi immer mit Taschen, aber ich habe auch Satteltaschen mittlerweile probiert und es war gar nicht mal so schlimm :) also es kann sein dass sich da was ändert.
Mittlerweile sind viele Teile die wir verbaut haben leider gar nicht mehr verfügbar, wahrscheinlich komplett aus dem Programm rausgenommen, wegen zu wenig Kundschaft. Das ist schade aber so ist es nun mal. Man kann nur noch hoffen, dass man was gebrauchtes findet oder man beißt in den sauren Apfel und bestellt aus dem Yankee Land oder Down Under.
Was haben die Terras für Probleme/Kinderkrankheiten?
Ich rede meistens nicht negativ über unsere Motorrädern, denn ich habe ja gar keinen Grund dazu. Sie sind bis jetzt tadellos gelaufen und mit 100.000Km waren sie seltene Kunden in einer Werkstatt (genaugenommen nie). Da ich aber einiges von Technik verstehe sind mir dennoch einige Kleinigkeiten aufgefallen. Diese sind aber keine großen Probleme, eher Kinderkrankheiten würde ich sagen. Auch andere Motorräder haben Problemchen und Kinderkrankheiten, sind nur nicht allen Fahrern bewusst. Ich bin mir sicher dass wenn dieses Model länger gebaut gewesen wäre, wären nach und nach die Problemchen ausgebessert und die Husqvarna Terra wäre nahezu perfekt :) Trotzdem möchte ich vollständigkeitshalber die Kleinigkeiten erwähnen und gegebenenfalls was ich für eine Lösung gefunden habe.
Die Gabel macht ein leichtes Knack-Geräusch wenn man vor allem im Gelände fährt. In den Foren hieß es, dass teilweise neue Motorräder dieses Geräusch hatten und auch beide Terras von uns haben das. Ich habe nach der Reise, als ich die Simmerringe von Susis Motorrad getauscht habe, rausgefunden dass dieses Knacken von den Oberen/Inneren Gleitbuchsen der Tauchrohre kommt. Diesen haben Radialspiel und das verursacht dass das Tauchrohr bei Geländefahrten, gegen das Standrohr hin und her schlägt. Die Buchsen können auch verschlissen sein aber weil auch neue Motorräder dieses Problem haben, nehme ich mal an, dass es sich hier um einen Produktionsfehler handelt. Für diese Sachs-Gabel gibt es keine Ersatzteile das heißt, ich muss mir was einfallen lassen. Entweder Gabel tauschen oder andere Gleitbuchsen besorgen und diese anpassen.
Das Federbein in der Terra ist kein Federbein, das für
Adventure gedacht ist (Ich würde mal behaupten,
dass das bei originalen Federbeinen selten so ist).
Da könnte man sagen, Ich wusste es doch, die Husqvarnas
waren schon immer schlecht, schau die Federbeine
taugen nichts. Das stimmt so nicht, denn genau
genommen ist die Terra ja keine Adventure Bike.
Nimmt man ein beliebiges Motorrad mit originalem Fahrwerk
und jagt es vollgeladen über übles Gelände,
dann kann man davon ausgehen, dass sämtliche
Fahrwerksteile bald versagen werden.
Genau das ist auch bei uns passiert,
wir haben die vollgeladen über üble Straßen und
Schotterwege gejagt. Auf der Reise sind unsere
Federbeine kaputt gegangen, war doch klar bei der
hohen Beanspruchung, trotzdem hätte ich mir
gewünscht, dass BMW/Husqvarna bessere Teile verbaut oder zumindest solche, die man reparieren kann. Erschwerend kommt noch hinzu, dass es kaum Angebot an Fahrwerksteilen für die Terra gibt, die originalen gibt es auch nicht mehr. Ich habe mir einen Federbein von Touratech gekauft, das scheint bis jetzt gut zu sein, kann gewartet werden und das andere von Susis Terra habe ich selber repariert. Das wird auch mit was besserem ersetzt, mal schauen wie sich das Touratech Teil sich in den nächsten Jahre schlägt, sonst habe ich als Alternative nur eine Sonderanfertigung.
Die Airbox hat einen Konstruktionsfehler und zwar an der
Selle wo der Luftfilter mit seiner Dichtfläche gegen das
Gehäuse gedrückt wird um den Luftkanal abzudichten,
fehlt ein kleines Plastikstück so dass theoretisch
ungefilterte Luft am Luftfilter vorbei strömen kann
und so auf Dauer die Zylinderoberfläche durch Staub
und Sandabrieb zerstört. In den USA und Australien,
wo die Leute durch staubige Wüsten gefahren sind,
soll es deswegen Motorschäden gegeben haben.
In den englischen Foren wurde das Thema heiß diskutiert
und viele individuelle Lösungen präsentiert,
von 3D gedruckten Lösungen bis zu invasivem Zersägen
des Luftfilterkastens und Umbau auf Sportluftfilter.
Ob das Problem in Europa so dramatisch ist, weiß ich nicht,
die Staubbelastung in der Luft ist nicht mit der aus der
australischen Outback zu vergleichen. Ich bin mir sicher
dass viele in Europa mit diesem fehlerhaften
Luftfilterkasten problemlos rumfahren.
Ob alle Terra das Problem haben weiß ich auch nicht.
Ich habe mir einfach ein passendes Plastikteil zurecht
geschnitten und an die richtige Stelle geklebt.
Auf jeden Fall hat es bis jetzt (110.000km) gehalten.
Die Schwinge hat ein Wasserproblem und zwar ist der Federbeingummispritzschutz auf der Schwinge im Bereich des Schwingenlagers mit zwei Kunststoffnieten befestigt. Das heißt, wenn es regnet, läuft das Wasser am Spritzschutz runter und an den lockeren Plastiknieten vorbei in die Schwinge rein. Das wäre nicht weiter schlimm wenn das Wasser an einen anderer Stelle wieder raus käme. Aber das tut es nicht, denn die Schwinge ist sonst geschlossen und so bleibt das Wasser drin und die Schwinge läuft voll. Das Problem haben aber nicht alle, auch ist nur eine von unseren Terras betroffen. Es scheint also das sie das Problem schnell erkannt und behoben haben. Die Terra, die das Problem nicht hat, hat im Bereich der Hinterradaufnahme in der Schweißnaht eine kleine Öffnung, wo eingetretenes Wasser ungehindert rausfließen kann. Ich habe mir selbst geholfen und an der untersten Stelle auf beiden Seiten eine 2mm Bohrung gemacht. Die Kunststoffnieten habe ich rausgeschmissen, Gewinde reingeschnitten und den Spritzschutz mit Schrauben und Dichtungen befestigt. Später möchte ich noch die Schwingen innen mit Kriechöl oder Rostschutz fluten und versiegeln.
Diesen Hochgezüchteten Einzylindermotoren haben unter vielen Vorteilen auch einige Nachteile. Einer davon ist z.B. Unruhiger Leerlauf. Dieser ist meist durch die strengen Abgasnormen verursacht, die unter anderem vorschreiben, dass die Motoren im Leerlauf mager abgestimmt sein sollen. Vielleicht kennt der ein oder andere noch das Problem von früher, wenn der Vergaser zu mager eingestellt war, lief der Motor heiß, unrund und starb oft im Leerlauf ab. Das gleiche heute, sie sind im Leerlauf zu mager abgestimmt, laufen schnell heiß, unrund und können oft im Leerlauf abwürgen bevor man den Motor mit der Kupplung belastet. Das kann durchaus nervig oder sogar peinlich sein. Auch die Einzylinder von BMW waren davon betroffen, das hat ja wie gesagt nicht mit der Marke zu tun sondern mit den strengen Abgasnormen. Meine Suzuki DR 600 aus 1988 und meine Suzuki GSF 600 Bandit, beide Vergasermaschinen, haben das Problem nicht. Da kann man aber nicht viel machen ohne einen Powercommander dazwischen zu schalten, aber das ist ja bekanntlich im Straßenverkehr verboten, also keine richtige Lösung. Auch sollte das Problem nach einer Rückrufaktion wo das Steuergerät neu überspielt wurde, zum Teil behoben sein. Ich kann das nicht bestätigen dass das was gebracht hätte. Ich habe einfach gelernt damit umzugehen.
Ein anderes Problem, wo ich aber die Ursache noch nicht ausfindig gemacht habe und sonst bei anderen Terras auf der Welt nur selten vorkommt ist dass der Motor im kalten Zustand ab und zu von selber hochdreht. Ganz schlimm war es im Pamir Gebirge mit 90 Oktan Benzin bei über 3000m Höhe und in der Mongolei mit ebenfalls 92 Oktan Benzin. Da drehte der Motor von selber bis auf 6000 Umdrehungen hoch und kam nach etwa 10 bis 20 Sekunden wieder runter. Eindeutig auf die Höhe oder auf die Benzin Qualität konnte ich es nicht schieben, da das Problem, wie gesagt selten, aber ab und zu auch Zuhause vorkommt. Da das Problem eben so selten auftritt habe ich bis jetzt keinen so richtigen Hinweis im Netz gefunden. Ein einfaches Diagnose Interface mit dem man ein paar Parameter beobachten kann habe ich, aber wie es eben so ist, das Steuergerät spuckt keine Fehlermeldung raus und die Live-Daten scheinen normal zu sein. Ich habe aber schon ein paar Sachen probiert und zwar die Einspritzdüse getauscht, einen neuen Leerlaufsteller und die Drosselklappeneinheiten untereinander getauscht. Keine Veränderung. Im Einzylinder-Forum von BMW liest man oft über ein ähnliches Problem wenn aber doch nicht ganz so ausgeprägt und da wird immer wieder das Thema Drosselklappe neu anlernen erwähnt. Es werden auch viele Tipps gegeben wie man das am Motorrad selbst machen kann. Unterwegs in Tadschikistan hatte ich alles ausprobiert, es half nichts. Auf jeden Fall bin ich der Sache noch hinterher und werde irgendwann den Grund finden. Eine Möglichkeit wäre mir ein GS911 Diagnosegerät zu holen, mit dem man mehr Dinge machen kann wie z.B ein Fuel Reset, Adaptions-Werte zurücksetzen und Aktuatoren neu anlernen. Da das Problem eben selten auftritt und ich seit zwei Jahren aber Ruhe habe, schiebe ich die Investition auf später. Manche Dinge erledigen sich eben doch von selbst.
Ein anderes Problem ist, dass diese Motoren, neben der sehr magere Abstimmung, im unteren Drehzahlbereich sehr schlecht bzw. unrund ziehen und den ganzen Antriebsstrang samt Getriebe belasten, bis zu einer verkürzten Lebensdauer der Kette, die nicht selten ab 15000Km zu reißen droht. Zwar ist bei der Husqvarna der Motor wesentlich besser abgestimmt als der originale von BMW, trotzdem ist es
zumindest im Gelände und in schwierigen Situationen von
Vorteil wenn man einen steilen Berghang mit niedriger
Drehzahl im zweiten Gang hoch fährt als mit hoher
Drehzahl im ersten Gang. Um die Symptome ein bisschen
abzumildern habe ich eine leistungsstärkere Einspritzdüse
verbaut. Ich habe aus einer Vergleichstabelle von Bosch die
leistungsstärkste Düse aus der Baureihe der Düsen die in
unseren Motorräder verbaut war, genommen. Die originale
hatte zum Beispiel 4 Löcher auf der Sprühseite und die
stärkere 12. Die stärkere Düse spritzt nicht mehr Benzin rein, denn das wird ja über die Lambda Sonde nachgeprüft, sie zerstäubt den Kraftstoff nur viel besser als die originale Düse und das ist ja bekanntlich gut für die Verbrennung und die Düse kann theoretisch viel mehr leisten. Ich habe jetzt keine Vergleichszahlen, ich bin aber überzeugt dass das eine Verbesserung in der Laufruhe des Motors gebracht hat und die Maßnahme hat bis jetzt keinen nennenswerten Mehrverbrauchs erzeugt.
Die Wasserpumpe war in den BMW Einzylinder-Foren berühmt
berüchtigt und musste teilweise alle 5000km gemacht werden
denn sie wurde immer wieder undicht. Zwar ist bei unseren
Terras alles soweit dicht geblieben
(bis jetzt nur leichtes Ölschwitzen) dennoch ist mir auf der
große Reise in Russland am Baikalsee die Wasserpumpe
ausgefallen. Der Splint, der das Wasserpumpenrad auf der
Welle fixiert, hat sich nach 80.000Km aufgelöst und der
Wasserpumpenflügel ist bei voller Fahrt stehen geblieben.
Das Kühlmittel zirkulierte nicht mehr und innerhalb kürzester
Zeit ging die Warnlampe für Übertemperatur an.
Auf jeden Fall habe ich, zum Glück, das Problem schnell
ausfindig gemacht und konnte auch wieder zum Glück die
Wasserpumpe vor Ort reparieren bzw. den gebrochenen
Splint mit einem aus Kupferdraht ersetzten. Zuhause habe
ich die komplette Wasserpumpe erneuert. Immerhin hat die Pumpe länger gehalten als früher bei BMW dennoch muss man die Sache im Auge behalten.
Ein anderes Problem sind die Knöpfe in der Tachoeinheit. Die Knöpfe die man oben auf dem Gehäuse drückt sind nicht die eigentlichen Knöpfe, denn diese sind weiter unten im Tachogehäuse auf der Platine gelötet. Um diese kleinen Schalter auf der Platine zu erreichen hat man dünne Plastikstifte dazwischen platziert und diese wiederum werden von kleinen Plastiknasen an der richtigen Stelle gehalten. Wie es eben so ist, sind die Plastiknasen abgebrochen und die dünnen Stifte sind lose im Gehäuse rumgeeiert und man konnte nicht mehr mit die Knöpfe im Tachomenü rumschalten. Ich habe diese Kunststoffstifte in die richtige Position mit viel weichem Silikon geklebt und nach mehreren Versuche hat es geklappt und ist seit dem Ruhe. Auch an der Dichtung der zwei Tachogehäusehälften hat man gespart und wenn man beim wieder zusammenbauen nicht aufpasst, dann tritt Wasser ein und man hat dann viel größeren Spaß.
Technische Veränderungen
Abgesehen vom verbauten Zubehör habe ich auch einige technische Veränderungen vorgenommen. Auf einige der technische Veränderungen gehe ich in der Rubrik "Probleme und Kinderkrankheiten" genauer ein.
-Susis Terra (Kamelku) habe ich vorne und hinten um ca. 30mm abgesenkt, damit sie besser mit den Füße auf den Boden kommt. Susi ist 172cm groß. Sie kann auch meine gut fahren aber die niedrigere Höhe hilft ihr beim Rangieren z.B viel. Meine ist in der Höhe original.
-Die Seitenständer Auflagefläche mit einer Metalplatte vergrößert, damit man das Einsinken und Umkippen des Motorrades verhindert.
-Eine leistungsstärkere Batterie von Accurat dennoch aber noch keine Lithium Batterie
-Eine leistungsstärkere Einspritzdüse von Bosch
-Die Dichtfläche des Luftfilters im Luftfiltergehäuse verbessert, da sie werksmäßig fehlerhaft war.
-Die zwei Luftfiltergehäusehälften abgedichtet.
-Besseren Tank- und Federbeinschutz aus Gummi gefertigt.
-Selbst gebauter Kühlerschutz aus Edelstahlgitter.
-Die Schwinge mit Wasserablasslöchern versehen um zu verhindern, dass das eingetretene Wasser in der Schwinge drin bleibt. Die Wassereintrittslöcher abgedichtet. Ist ein Konstruktionsfehler.
-Krümmer Schutzblech mit Distanzhülsen dran montiert. Er wird zu heiß.
- Löcher in den Kunststoffschutzdeckel der Kettenritzel um den Verschmutzungsgrad im Auge zu behalten.
-Kabelschutz auf die Bremsleitung in Bereich der Ringhalter an der Gabelbrücke angebracht um zu verhindern dass die Bremsleitung durchscheuert.
-Einen dicken Kabelbinder an die linke Gabel unten in Bereich der Staubkappe angebracht um zu verhindern das der Gabelschutz an der Gabel scheuert.
-Den Kennzeichenhalter mit einem Alublech am Kofferträger befestigt um zu verhindern dass dieser im Gelände zu stark vibriert und das Nummernschild zerbricht und abfällt. Schon passiert.
-Die Knöpfe in der Tachoeinheit mit Silikon geklebt und verstärkt weil sie zu dünn waren und abgebrochen sind.
-Bei meiner Terra (Elch) habe ich einen Ölkühler von Scheffelmeier Metall verbaut.
-Mehrere Löcher in den Motorschutz gemacht um zu verhindern dass Wasser und Schlamm sich in der Kuhle aufstaut und aushärtet.
-Den Motorschutz mit einem gebogenen Alublech erweitert im Bereich des Lichtmaschinendeckels um beim Umkippen im Gelände dem Limadeckel etwas mehr Schutz zu bieten.
-Eine Kunststoffplatte am Ganghebel angebracht, der verhindern soll, dass der Ganghebel in der Kupplungsdeckel eingedrückt wird und diese zerstört z.B. beim unglücklichen Umkippen in Gelände.
-Kupplungskabel mit einer Silikonummantelung im Kühlerbereich ummantelt, damit dieser nicht am Kühler scheuert.
-Von mir selbstgebaute 10mm Lenkererhöhungen verbaut für mehr Fahrkomfort beim Fahren im stehen.
Was ist geplant? Eine komplett neue Gabel, ein verbesserter Windschutz, eine Volt Anzeige, eine Wasser- und Öl-Temperaturanzeige, ein besserer Krümmer Schutz und evtl. auf Schlauchlose Felgen umbauen. Das alles ist bereits zum Teil realisiert, wie die Temperaturanzeigen und die Spannungsanzeige oder steht in den Sternen wegen immenser Kosten, wie beim Gabel Umbau.
Service und Ersatzteileversorgung
Wie schauts aus mit dem Service und der Ersatzteileversorgung? Wer ist dafür verantwortlich? Gibt es überhaupt Ersatzteile für diese Exoten?
Insgesamt sieht die Sache mit Service und Ersatzteilen nicht unbedingt entspannt aus, denn der heutige Eigentümer der Marke Husqvarna will mit den ehemaligen Red Head Motorrädern nichts zu tun haben. Die haben ja nur die Markenrechte gekauft, mit dem Service und der Ersatzteilversorgung will jetzt keiner was am Hut haben. Nach der Bekanntgabe des Verkaufs der Marke Husqvarna an KTM schien sich Ratlosigkeit breit zu machen. Niemand wusste was mit diesen exotischen Motorrädern passieren wird. Wer repariert jetzt die Red Head Motorräder? Nach einigen Jahren hat sich die Situation etwas entspannt, besser gesagt, jeder hat sich mit der Situation abgefunden. Die restlichen Lagerbestände wurden zum Verkauf frei gegeben und die alten Husqvarna Werkstätten reparieren diese, soweit sie Ersatzteilen geliefert bekommen. Eins ist jedoch sicher, die verfügbaren Ersatzteilen werden immer weniger.
Seit dem wir die Terras bei uns haben, hatten wir keine Probleme mit der Ersatzteileversorgung und bekamen alles ganz normal und einfach geliefert. Auch habe ich mich nicht gescheut selber Hand anzulegen. Mit gut 100.000Km beide Motorräder, waren wir dennoch seltene Gäste bei unserem ehemaligen Händler um die Ecke, das zeugt doch von hervorragender Qualität, oder? Genau gesagt, habe ich zwei neue Bremsleitungen und zwei Kennzeichenhaltern kaufen müssen. Alles andere von Kupplung, Lenkkopflager, Radlager, Wasserpumpe und sonstigen Verschleißteilen habe ich mir selber im Internet besorgen können. Unser Glück ist es nämlich, dass viele BMW Teile an unseren Husqvarnas passen und dafür habe ich eine Excel Tabelle aus dem Husqvarna Forum heruntergeladen, wo sämtliche Teile aufgeführt sind und von welchem BMW Model die passen. So kann ich Kupplung, Wasserpumpe, Laderegler, Leerlaufsteller und sämtliche Dichtungen z.B mit BMW Teilenummer bestellen. Mit Verschleißteilen das Gleiche: Ölfilter, Luftfilter, Kettenblatt, Rietzel, Bremsen, Lager, alles BMW Teile. Eng könnte es werden, wenn eine Nockenwelle kaputt geht, eine Motorrevision mit Kolben und Kolbenringe bevor stehen würde, oder Getriebeprobleme, oder was mich in Alpträumen immer verfolgt, wenn die EWS (elektronische Wegfahrtsperre) spinnt, da könnte es sehr eng werden. Aber auch da bleibe ich entspannt. Immer mal wieder gibt es eine Terra/Strada zum Schlachten im Angebot. So konnte ich mir eine Kahedo Sitzbank und eine komplette Benzinpumpen-Einheit besorgen und für schlechte Zeiten lagern. Würde der Motor durch fehlende Teile irreparabel sein, würde ich einfach einen gebrauchten Motor einpflanzen. Und falls es ganz schlimm sein sollte, mache ich aus zwei schlechten ein gutes und fahre bis ich hundert bin :)
Würden wir trotz all den bekannten Problemen, die gleichen Motorräder wieder kaufen? Definitiv ja!
Was ist an unseren anderen Fahrzeuge dran
Hier werde ich auflisten, was wir an unserer Suzuki Bandit und an unserem Mercedes Bus verbaut haben. Ebenfalls werde ich auflisten was ich an der Suzuki Dr600 gemacht habe obwohl sie aktuell nicht mehr in unserem Fuhrpark dabei ist.
Suzuki GSF 600s Bandit
Die Bandit war früher unsere Lieblings Motorrad, kein Wunder denn sie war ja unser einziges Motorrad. Wir haben sie sehr gemocht und haben uns nicht ein größeres oder ein neueres Motorrad gewünscht, sie war für uns perfekt. Nur heute wird sie nicht mehr so oft bewegt da wir auf den Schotter Geschmack gekommen sind. Das macht nichts, sie bleibt trotzdem bei uns und wir mögen die Bandit immer noch. Ich habe vor, einige Touren in Zentraleuropa mit ihr zu machen. In Moment habe ich die Kofferträger abgebaut aber falls ich auf Tour gehe dann ist folgendes dabei: Topcase Halter von Givi, Kofferträger von Givi, Kunststoff Koffer von Givi, ein großes Topcase für zwei Helme, eine Packtasche und ein großer Tankrucksack. Auf dem Lenker ist ein Garmin Navihalter, ein Handyhalter von X-Ram Mounts, eine USB Steckdose von Louis. Außerdem ist das Motorrad hinten um 30mm höher gelegt, hat vorne eine Kotflügel Verlängerung und LED Blinker bekommen und hinten zwei von mir gebaute HT Rohre für Werkzeug und Kettenspray bekommen. Am Motor habe ich einiges repariert wie neue Kolben und Ringe, Nockenwellen und Kipphebel. Das Motorrad ist trotz 96.000km in gutem Zustand und für eine Tour bereit. Einige Arbeiten sind dennoch geplant: ein bisschen Rost am Rahmen entfernen, einige Gewinde am Motordeckel müssen gemacht werden, ein Gabelservice, neue Kupplung, LED Nebelscheinwerfer, Öltemperaturanzeige, eine Touringscheibe und evtl. eine Lithium Batterie.
Suzuki DR 600s
Die DR war ein Spaß Moped. Ich habe sie gekauft als ich noch keinen Führerschein hatte. Damals wusste ich nicht viel über Motorräder, oberste Priorität war, dass es in mein Budget passt. Nach knapp zehn Jahren als ich mit der Bandit schon einige Jahre unterwegs war, habe ich sie hergerichtet mit dem Gedanke ein Zweitmoped oder eben ein Spaß Moped fürs Gelende zu haben. Dabei habe ich einiges an Aufwand rein gesteckt. Den Vergaser habe ich komplett neu bestückt, Tank entrostet, geschweißt und versiegelt, Schwinge und Umlenkhebel Sand gestrahlt und Pulverbeschichtet, die Gabel abgedichtet, neuen Auspuff, die Bremsen neu gemacht und den Motor neu gelagert, Getriebe repariert und Motordeckel abgedichtet. Neue Batterie, Kupplungszug, Gas Züge, neue Bremsleitung, neuer Tachowelle und sämtlichen Schläuche sowie Benzinhahn habe ich erneuert. Ein Motorschutz und ein anderer Lenker waren schon verbaut und Handguards habe ich montiert. Trotzdem sah das Motorrad genauso alt und ranzig aus und fit war es noch lange nicht. Bei einer Hauptuntersuchung wurde ein Riss am Ramen festgestellt. Trotzdem gab ich nicht auf und habe ich mir ein anderes Schlacht-Moped geholt und wollte den Rahmen wechseln und den Ersatzmotor aufs Lager legen. Leider war der Ersatzrahmen auch schon fast durchgerostet und somit gab ich endlich das Projekt DR auf. In der Zeit als wir mit der DR gefahren sind hat sie uns echt Spaß gemacht und so hat Susi sich entscheiden können, was für einen Motorradtyp sie haben möchte, denn sie war vorher unschlüssig. Die DR war leicht, schlank und hochbeinig und ließ sich angenehm manövrieren dennoch konnte sie aus vielen verschiedenen Gründe, nicht bei uns bleiben. Der Hauptgrund war, kein Elektrostarter (für Susi ging das gar nicht) und dann die Geschichte mit dem Rahmen usw. Als wir die erste Terra schon hatten gabs für die DR keine Zukunft mehr.
(Duba) Mercedes Benz Viano 4Matic
Unseren Bus haben wir hauptsächlich uns deswegen gewünscht, um auch in den kalten, nassen und vor allem langen Jahreszeit unterwegs sein zu können. Auf unserer langen Reise in die Mongolei sind wir auf die Idee gekommen, nicht nur im Sommer unterwegs zu sein, sondern auch im Winter gemütlich auf Tour zu gehen. Verbaut haben wir seit dem nur das nötigste: eine Luftstandheizung, eine 60A Lithium Zweitbatterie, Lade Booster, Batterie Management System, USB Steckdosen, Kohlenmonoxid-Warner, Feuerlöscher, ein Teppich und eine Faltmatraze. Der restliche Kleinkram wie Kochzeug, warme Kleidung und Essenvorrat ist eigentlich fast das gleiche, was wir auch auf unseren Motorradtouren dabei haben und passt in drei Euroboxen, die wir als Tisch aber auch als Sitzgelegenheit nutzen. Wir brauchen wirklich nicht viel, das ist ein gutes Prinzip für uns, sowohl bei Motorradtouren, Fahrradtouren als auch bei Roadtrips mit unserer Duba. Geplant ist auf jeden Fall noch ein Kühlschrank, ein Zuheizer für den Motor, ein Klappbett und den Unterboden von Rost zu befreien und zu versiegeln. Ein Traum wäre noch eine Fahrwerkhöherlegung mit All Terrain Rädern, ein Unterfahrschutz und einen Glasschiebedach. Auch mit Duba haben wir einiges vor und werden zu gegebenen Zeitpunkt berichten wo es uns hintreibt.
Vielen Dank für deine Interesse
Mit der Zeit werde ich diese Technikseite aktualisieren und eventuell Bilder mit dem aktuellen Stand hinzufügen. Falls du Fragen bezüglich Motorräder Technik oder Sonstiges hast, kannst uns gerne kontaktieren oder schreibe einfach einen Kommentar. Mach's gut und viele Grüße.
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