Wir waren wirklich gespannt was uns erwartet. In Russland waren wir bis jetzt noch nie. Wir haben viel über das riesen Land gehört, positives wie negatives, auch über schreckliche Erfahrungen an den Grenzübergängen haben wir oft gelesen. Aber nichts prägt einen mehr als die Erfahrungen an eigenen Leib. Darum waren wir seit langem definitiv entschlossen Russland zu besuchen um uns selber ein Bild davon zu machen. Wir haben uns ja auch lange dafür vorbereitet und Susi hat deswegen sogar Russisch gelernt. Was kann also schief gehen? Was könnte uns schlimmeres passieren außer das unsere Visa gecancelt wird und uns die Einreise verwehrt wird? Oder könnten wir in Gefängnis landen weil wir versucht haben nach Russland einzureisen, so wie früher? Nein, bestimmt nicht, so viel Angst haben wir doch nicht. Russland ist ein ganz normales Land und hat übliche Einreisebestimmungen wie viele andere Länder auch und wird jedes Jahr von Millionen von Menschen besucht. Nur dass ich mir immer wieder Gedanken mache wegen der Tatsache, dass wir ein Business-Visum haben und dass wir zwar aus Deutschland kommen, ich aber rumänischer Staatsbürger bin. All das könnte weitere Fragen aufwerfen und uns in Schwierigkeiten bringen. Von der Visa Agentur bekamen wir versichert dass ein Business Visa auch für Reisezwecke verwendet werden kann und dass es in der Regel kein Problem ist. Na dann sind wir mal gespannt.
Stress an der Grenze
Der Grenzbereich ist mit Soldaten gesichert, es wird sehr auf Ordnung geachtet, genau bis zu der bestimmten Linie vorfahren und keinen Zentimeter weiter, niemand darf unaufgefordert vorfahren. An Vordrängeln ist nicht zu denken, sie machen es ernst. Im Gegensatz zu den vielen wartenden LKW sind es hier nur relativ wenige Autos. Wir die einzigen Motorradfahrer.
"Wohin fahrt ihr?", "Nach Moskau". Das war zwar die Wahrheit, aber die falsche Antwort. Die Einladung für das Businessvisum wurde von einer Firma aus St. Petersburg ausgestellt. Das stand sogar auf dem Visum drauf, wir haben das aber vielleicht nicht für wichtig gehalten oder verdrängt. Wir werden getrennt. Susi bleibt draußen, ich werde von einem jungen Beamten abgeholt, und in einen separaten Raum begleitet. Wir passieren viele Sicherheitstüren, auf dem Weg fragt mich der Beamte auf gutem Englisch, wohin ich in Russland möchte. Ich sage nochmal, an nichts denkend, "nach Moskau". "Warum möchtest du dorthin"? "Ich habe dort ein Geschäft" antworte ich. "Aber dein Businessvisum hat eine Einladung von einer Firma aus Sankt Petersburg" fuhr er fort. Jetzt dämmert es mir. Die Situation eskaliert, auf sowas war ich nicht vorbereitet, außerdem habe ich schon von vornerein die falsche Antwort gegeben. Ein Weiterführen der Diskussion in diese Richtung würde alles nur noch schlimmer machen. Sie meinen es ernst. "Was ist das genau für ein Business was du dort hast"? fuhr er fort. "Ich habe keine Geschäft, ich bin ein ganz normaler Motorbike Traveller, ich möchte Russland bereisen". Die Stimmung kippt schlagartig. Der Beamte schreit mich an und schimpft ganz übel auf Russisch. Ich verstand etwas wie, "bljad", "Ich wusste dass du lügst", "bljad", "alle Traveller versuchen das gleiche", "bljad", "verboten", "bljad", "visa gecancelt", "bljad", "du darfst nie mehr nach Russland einreisen", "bljad".
Ach du Scheiße!
Ich soll mit ihm in seinen Büro, er ist weiterhin auf 180 und schimpft während er sein Rechner hochfährt, ein weiterer Soldat kommt noch hinzu. Es folgt ein Verhör, wie ich es noch nie in meinen Leben erlebt habe. Ich muss Auskunft über mich, meine Eltern, meine Geschwister, deren Bildungsabschluss und deren Lebenslauf, geben. Ich muss z.B angeben, wie meine Mutter mit Mädchenname hieß, was sie gelernt hat und wo sie gearbeitet hat und wer ihr letzter Arbeitgeber war. Besonderen Wert legte er auf die Fragen über militärischen Dienst meiner Familienmitglieder und fragte mehrmals nach ob ich oder meine Familie irgendwelche Verbindungen zu Militär, Polizei oder Grenzschutz hatten. Auch muss ich erklären warum ich in der Türkei, Georgien, Armenien und Iran war und warum ich ein Turkmenisches und ein Usbekisches Visum in meinem Pass habe und besonders warum ich zwei mal im Iran war? Für jedes Land muss ich einzeln erklären dass ich keine Verbindungen zum Militär, Polizei, Geheimdienst und Grenzschutz habe und sonst keine Verbindungen zu irgendeiner offiziellen Institution in den jeweiligen Ländern habe. Immer wieder schimpfte er aufgeregt, gefühlt jedes dritte Wort "bljad" und rastet fast aus wenn ich oder er was nicht versteht. Auch mein Handy muss ich abgeben, er tippt irgendwas ein, es erscheinen zwei Barcodes auf dem Display. Ich frage, "was ist das"? Er meint, er notiert sich die Handy ID. Auch den Zweck meiner Reise muss ich ausführlich erklären, wo ich überall schon war, wo ich übernachtet habe und bei wem und wo ich überall noch hin möchte und vor allem warum. Sowas wie einen stinknormalen Reisenden kennen sie nicht. Es muss bestimmt ein böser Grund haben dass man sich auf den Weg macht. Nachdem die meisten Fragen beantwortet waren und nichts Verdächtiges festzustellen war, entspannt sich der Beamte, der etwa in meinem Alter war und redet mit mir ganz normal weiter. Der andere Soldat der ihm assistierte, konnte ein paar Sätze Deutsch und half mit beim Übersetzen. Ich traue mich ihn zu fragen, warum ich denn nicht mehr nach Russland einreisen darf? Ich bin doch nur ein Tourist. Er meint, das wird sein Chef entscheiden.
Welcome to Rusia
Wir gehen raus auf den Gang, dort warten wir bis der Chef sein Urteil gibt. Keine Ahnung wie lange ich da drin war. Was macht Susi, haben sie sie auch so verhört? Mir fällt auf das sie mich nicht viel über sie gefragt haben. Da ich angab dass ich nicht verheiratet bin, haben sie sich nicht weiter interessiert. Der junge Beamte unterhielt sich weiter mit mir, die Situation war diesmal völlig entspannt. Ich war leicht zuversichtlich. Er fragte mich über die Flüchtlingsproblematik in Deutschland über Fußball und über meine weiteren Reisepläne. Ich sagte dass ich die Länder in Zentralasien, den Pamir und die Mongolei mit dem Motorrad bereisen möchte. Daraufhin erklärte er mir dass er Europa oder andere sonstige Länder nie bereisen werde. "Weil du hier arbeitest?" fragte ich. "Ja" antwortete er. Ich vermute, einen Funken Neid in seinem Gesichtsausdruck zu erkennen. Aber ich gönne ihm das. Dann geht er zum Chef und nach einem kurzen Moment kommt er zurück und gibt mir den Pass zurück. Diesmal habe ich Glück, meinte er. Wir gehen gemeinsam raus und er begleitet mich bis zum letzten Sicherheitstor, gibt mir die Hand und sagt sogar, "Welcome to Rusia".
Susis Perspektive
Eine halbe Stunde vergeht. Eine Stunde vergeht. Zwei Stunden. Wo bleibt Samu? Was haben sie mit ihm gemacht? Wurde er in irgendein Gefängnis gesteckt? Wird er gefoltert? Ihr wisst, dass in solchen Situationen die wildesten Szenarien im Kopf abgespult werden. Ich selbst wurde, obwohl ich ja die selben Voraussetzungen wie Samu hatte, nicht rausgezogen und kann ganz normal die Prozedur durchlaufen. Nach einer Ewigkeit kommt Samu endlich wieder. "und?". "Ich darf rein.". Das hatte ich schon gar nicht mehr erwartet. Ich bin echt erleichtert, dass er weder gefoltert, noch verhaftet oder zurückgeschickt wurde.
Noch nicht vorbei
Nun, die Einreise nach Russland ist damit noch lange nicht durch. Das war nur die Pass und Visa Kontrolle. Jetzt geht es weiter mit dem Zoll. Dafür muss man ein Papier ausfüllen mit persönlichen Daten und Daten über das Fahrzeug und die Ware, die wir mitführen, in unserem Fall nur die Motorräder. Wir fragen ganz frech ob es eine Englische Version der Zolldeklaration gibt und siehe da, wir bekommen was wir wollen. Das Ausfüllen geht ganz easy, das schlimmste ist die Warterei danach. Die Zolldeklaration muss man zusammen mit den Fahrzeugpapieren und dem Reisepass in ein verspiegeltes Grenzhäuschen durch ein winzig kleines Fensterchen reinschieben. Das winzig kleine Fensterchen öffnet sich nur alle 15 bis 20 Minuten um die fertigen Dokumente den glücklichen Reisenden zurückzugeben und um die nächsten Papiere anzunehmen. Ihr könnt euch vorstellen wie die genervten Reisenden alle mit die Papieren in den Hand, bereit vor dem Fensterchen stehen und warten dass sich dieses öffnet. Man sieht innen drin gar nichts, man weiß nicht ob die da drin arbeiten oder nur Kaffee trinken und sich über uns lustig machen. Auf jeden Fall ist diesen Dokument sehr wichtig und man muss es behalten bis zu der Ausreise. Da Russland Teil der Eurasischen Zollunion ist, muss man bei der Einreise in diese Zoll Union das Dokument nur einmal ausfüllen und es gilt dann in allen Länder der Union bis zur Ausreise. Das ist schon mal was. Trotzdem ist die Warterei unglaublich nervig, wenn man bedenkt was man Heute digital schon erledigen könnte. Aber so ist es nun mal. Russland wäre nicht Russland wenn man an der Grenze einfach so durch käme. Nach ca. fünf Stunden und gefühlt einem Liter Schweißverlust haben wir es geschafft.
Erstmal ankommen
Gleich nach der Grenze gab es eine Wechselbude, wo wir die restlichen Lari aus Georgien umtauschen und einige Versicherungsbuden. Susi geht in eine und profitiert mal wieder von ihren Russischkenntnissen. Denn die Frau wollte die Gebühr für Autos erheben und als Susi sie darauf hinwies, dass auf der Preisliste bei Motorrad viel weniger steht, kam "oh ja, tut mir leid.". Gut, dass wir das so schnell erledigen konnten. Das gewechselte Geld reicht sogar um eine Kleinigkeit zu essen und einen Kaffee zu trinken. In der ersten Stadt, Wladikawkas, checken wir im Hotel Pilot ein. Der Preis passt, wir können mit dem übrigen Geld bezahlen und uns bleiben noch 300 Rubel (etwas mehr als 4€). "Können wir für 300 Rubel was zu essen bekommen?". Die Gastgeberin verneinte und verwies uns auf einen Supermarkt in der Nähe. Wir haben inzwischen Bärenhunger nach der zähen Prozedur und wollen uns gerade auf den Weg machen, als die Nachbarin, die zufällig das Gespräch mitgehört hat, sagt dass sie uns bis zum Laden begleitet. Auf dem Weg erzählt sie uns dass sie eine Tochter in Deutschland hat und wir erzählen ihr ein bisschen von unseren Vorhaben, Russland zu besuchen. Wir kaufen sogar gemeinsam ein, sie gab uns Tipps was wir so für 300 Rubel kaufen könnten - ich dachte, sie muss sowieso auch für sie auch einkaufen, denn das ist bestimmt mehr als 300. Wir gehen zur Kasse und zu unsere Überraschung, besteht sie darauf, uns den Einkauf zu bezahlen. Wir bedanken uns bei ihr und betonen mehrmals, dass es nicht nötig ist. Denn das Geld hatte für ein bisschen was zum essen gereicht und am nächsten Morgen würden wir Geld abheben. Sie möchte ihn uns aber schenken. Wow, was für ein positives Erlebnis nach der kräftezehrenden Einreise. Im Zimmer angekommen schlagen wir uns die Bäuche voll und schlafen erleichtert ein. Wir sind tatsächlich in Russland.
Kalmückien
Nördlich von Wladikawkas beginnt langsam die steppenartige Landschaft. Das ist ein krasser Gegensatz zu den grünen Berghänge des Kaukasus durch die wir eben noch gefahren sind. Die Straße ist gerade, der Wind weht, die Landschaft ist trocken. Diese autonome Region in Russland heißt Kalmücken und wird von einem turksprachigen Volk (ursprünglich nomadische Viehzüchter) bewohnt. Wir sind leicht überrascht vom flachen und trockenen Land und haben es ehrlich gesagt nicht erwartet nach den vielen Bergen in der Türkei, Georgien und Armenien. Da Kalmücken sich auf dem europäischen Teil Russlands befindet, spricht man schon von der ersten Wüste Europas. Die Hauptstadt dieser Region ist Elista und unser Tagesziel für heute.
Aljonka, die russische Schokoladenfrau
Von Wladikawkas nehmen wir eine kleine Straße, die nach Elista führt. Es geht durch kleine Dörfer, in einem gehen wir zu einem магазын (Laden) - wenn man das kleine Kabuff so nennen darf. Wir hätten gerne etwas zum essen für unterwegs, Brot, eine Konserve oder ein Snack, was einfaches eben. Die Holztüre ist verschlossen, man hört Hühner hinter dem Zaun gackern. Susi sagt здраствуте (Hallo) und tatsächlich hört man Schritte von den Hühnern hin zum Eingang und die Tür öffnet sich. Die Frau staunt, denn da der Laden nicht direkt an der Hauptstraße, sondern auf einer Dorfstraße liegt, kennt sie eigentlich alle ihre Kunden und jetzt stehen da so zwei komisch angezogene Leute mit ausländischem Akzent. Sie ist sehr freundlich, fragt was wir brauchen, woher wir kommen, etc. Nachdem sie uns bedient, besteht sie darauf Susi eine russische Schokolade zu schenken. Wow! Wir sind erst so kurze Zeit in Russland und haben schon so viel geschenkt bekommen. Im nächsten Dorf finden wir einen etwas windgeschützten Platz und können eine Kleinigkeit essen. Nur einen Kaffee müssen wir uns noch organisieren.
Reich beschenkt
Wir fahren weiter durch kleine Dorfer, es ist warm aber nicht so viel Verkehr. In einem der Dörfer sehen wir immer wieder am Straßenrand Verkaufsstände mit Obst und Gemüse aus eigenem Anbau. Uns machen die Äpfel schöne Augen, bestimmt braucht unser Körper Vitaminen nach dem gaanzen Stress an der Grenze. Wir halten also an einem Verkaufsstand und möchten drei Äpfel kaufen. Die Frau meint, "was sollen wir mit drei Äpfel"? "Eine ganze Tüte sollen wir mitnehmen". "Aber wir haben ja keinen Platz" antworten wir. Die Frau ist ganz nett und fragt uns neugierig woher wir kommen und wohin und ehe wir uns versehen macht sie uns die Tüte voll mit Äpfeln. Sie bewundert Susi sehr dass sie Motorrad fährt, dass sie Russisch gelernt hat und dass wir Russland besuchen. Sie möchte nichts für die Äpfel. Unglaublich! Das mit den Geschenken hört nicht mehr auf seit dem wir im Iran waren. Wir fahren weiter und für die Mittagspause finden wir einen passenden Rastplatz mit einem gut besuchten kleinen Restaurant am Straßenrand. Susi schafft es uns was zum Essen zu bestellen, für mich Reis mit Hänchen, Winegrett Salat und für sie ein salziges Gebäck. Dort so sitzend spricht uns ein Mann an und fragt uns nach dem woher und wohin. Er ist ebenfalls Motorradfahrer und ist heute mit seiner Familie unterwegs. Er ist begeistert von unserer Geschichte und geht zurück in den Laden, kauft eine Flasche Mineralwasser und stellte sie uns auf den Tisch. Es ist eine besonderes Quellwasser aus der Gegend und er schenkt es uns, weil er sich freut dass wir Russland besuchen. Was für ein Wahnsinn, nach der Erfahrung an der Grenze ist das der absolute Gegensatz. Wir wissen nicht was wir sagen sollen, einfach unglaublich. Sowas haben wir überhaupt nicht erwartet.
Polizeikontrolle
Wir haben bis jetzt viele Polizeikontrollen gesehen. An vielen Kreuzungen aber auch an Kreisverkehren haben wir Polizeikontrollen in Begleitung von Soldaten mit Militärfahrzeugen gesehen. An vielen Orten haben wir die Kontrollposten aus der Sowjetzeit noch erahnen können, manche waren verlassen aber manche waren noch in Betrieb. Die kenne ich schon aus meiner Kindheit in meinem Heimatland Rumänien. Dort war es vor '89 so, dass wenn man ein ortsfremdes Kennzeichen hatte, man immer an jedem Kontrollposten angehalten wurde und sozusagen verhört wurde, wohin und warum und so weiter. Meinem Vater wurde innerhalb eines Jahres dreimal grundlos der Führerschein annulliert, weil er viel unterwegs war und sie ihm immer illegale Geschäfte vorgeworfen hatten. So war es eben damels. Aber zurück zu Russland. Bis jetzt hat uns aber niemand angehalten. Plötzlich gibt es mitten in der Pampa eine Polizeikontrolle und auch wir werden diesmal angehalten. Der Beamte nähert sich kurz und sagt mir irgendwas und zeigt mir gleichzeitig einen Parkplatz weiter vorne auf der rechte Seite. Ich deute das so, dass wir dort hin fahren sollen. Wir fahren in den Parkplatz rein und stellen die Motorräder ab. Es sind viele andere Autos da, auch Autos von anderen Overlandern. Wir wissen nicht was los ist aber gleich kommen zwei Soldaten auf uns zu und deuten uns, dass wir mit unseren Dokumenten für die Registrierung in einen Container rein müssen. Wir gehen rein, am Eingang gibt es eine Sicherheitskontrolle und wir werden gefragt ob wir Waffen dabei haben. Dann müssen wir nacheinander zu einem Schalter wo wir nur den Fahrzeugschein hergeben müssen, von dem sie ein paar Daten in den Computer eingeben. Das ist alles. Draußen fragt uns einer der Soldaten, ob wir Euro Münzen oder sonstige Münzen dabei haben und ihm eine schenken können, da er Münzen sammelt. Wir gaben ihm einige Münzen aus Währungen, die wir übrig hatten.
Wir wussten was von einer Registrierung aber dabei ging es um die Visa Registrierung. Hier hingegen wollten sie den Pass gar nicht sehen. Wir vermuten, dass hier nur ausländische oder ortsfremde Autos in einer Datenbank registriert werden müssen.
Tanken in Russland
Wir sind heute früh schnell in Wladikawkas bis zum nächsten Bankautomat reingefahren und haben einfach mit der Kreditkarte Rubel abgehoben. Das war einfach. Jetzt müssen wir nur noch Tanken. Das wird ein Spaß. Wir wussten schon im Vorfeld, dass das Tanken in Russland nicht wie bei uns abläuft, sondern dass man vorher bezahlen muss und dann für den entsprechenden Geldbetrag, den man vorher auf dem Tisch gelegt hat, tanken kann. Wir sind gespannt, ob wir die Motorräder voll kriegen ohne Schwierigkeiten. Vom Zauberer Pärchen, das wir auf dem Campingplatz in Georgien getroffen haben, bekamen wir den Tipp, immer nur bei Gazprom oder Lukoil zu tanken denn dort sei das Benzin immer gut und man kann immer mit der Kreditkarte bezahlen. Gut, dann versuchen wir unser Glück. Wir können nicht genau abschätzen wie viel Liter rein passen würden und so geht Susi rein und fragt einfach ob wir vorher voll Tanken können da wir nicht wissen wie viel rein passt. Und siehe da, das geht. Sie schalten uns die Säule frei, ich tanke beide Motorräder voll und Susi bezahlt mit der Kreditkarte. Es geht aber auch klassisch mit Bargeld, man legt halt genug Bargeld auf den Tisch, tankt voll und bekommt nacher das Restgeld, oder man gibt vorher die Kreditkarte wo eine größere Summe blockiert wird, man geht tanken und nachher wird der entsprechenden Restbetrag auf der Kreditkarte freigegeben. Es ist einfacher als gedacht, nur etwas umständlicher als in Europa.
Da wir heute lange getrödelt haben, schaffen wir es nicht mehr bis nach Elista. Das macht nichts. Wir halten einfach in einer Ortschaft an und bekommen ein Hotelzimmer für einen akzeptablen Preis. Morgen ist auch noch ein Tag.
Dorffrieden in der Steppe
Am nächsten Morgen fahren wir einfach weiter Richtung Elista. An einem Rastplatz machen wir eine Pause und gönnen uns einen zweiten Kaffee. Weiter geht es durch kleine Dörfer, wir sind mitten in der weite Steppe. Wir hielten in einem Dorf an, denn in Ortschaften war der Wind nicht so nervig und wollten einen Apfel essen und eine Kleinigkeit im Dorfladen kaufen. Da kam eben ein Mann auf uns zu und fragte uns das übliche. Ruslan hatte in seinen jungen Jahren in der DDR gedient und freute sich sehr, Leute aus Deutschland zu treffen. Er spricht kein Deutsch, nur ein paar patriotische Sprüche, aber er ist wieder einer dieser Menschen, die das Talent haben, so kommunizieren können dass jeder ihn versteht. Wir unterhalten uns lange, er erzählt uns viel über das Leben der einfachen Menschen mitten in der Steppe. Zum Beispiel erklärt er uns, dass in seinen Dorf die Hälfte der Menschen Muslime und die andere Hälfte orthodoxe Christen sind, aber alle respektvoll miteinander leben und dass allen sehr bewusst ist wie kostbar der Frieden in heutigen Zeiten ist. Ruslan bittet die Ladenverkäuferin Sweta, ein Foto mit ihm und uns, mit ihrem Handy zu machen, weil er kein Smartphone hat. Er möchte aber eine Erinnerung mit uns haben und seiner Frau zeigen, dass er Deutsche getroffen hat.
Sind wir plötzlich in Asien?
Bis jetzt sahen die Menschen europäisch aus und plötzlich haben alle in dieser Stadt - Elista - asiatische Züge, es gibt einen buddhistischen Tempel mit tibetischen Gebetsfahnen. Sie sprechen nicht chinesisch sondern russisch, das passt für uns gar nicht zusammen. Man merkt, dass dieser Ort Einflüssen aus Tibet, der Mongolei und der buddhistischen Religion ausgesetzt war. Wir sind fasziniert, denn so eine Kultur, solche Menschen, so eine Stadt haben wir noch nie gesehen und auch nicht unbedingt in Russland erwartet. Am Stadtrand finden wir ein günstiges Hotel mit Garage und fahren mit einem Motorrad zum Tempel im Stadtzentrum, um uns diesen etwas genauer anzusehen. Es ist das erste Mal, dass wir einen buddhistischen Tempel betreten. Aus Respekt vor den Gläubigen, die gerade beten, machen wir keine Bilder aber wir sind geblendet und fasziniert von so viel Licht, Farbe und Dekor. Das Gelände um den Tempel ist riesig und man kann ewig da durch spazieren. Wir finden viele Gebetsmühlen und drehen sie alle (hoffentlich in die richtige Richtung) um weiterhin viel Glück unterwegs zu haben. Zurück im Hotel essen wir im Hotelrestaurant was leckeres zu Abend und fallen erschöpft vom stetigen Seitenwind ins Bett.
Wolgograd
Von Elista nach Wolgograd sind es knapp 300 Km. Das schaffen wir locker heute. Auf dem Weg trinken wir unseren zweiten Kaffee in einen einfachen Straßenkaffee mitten in Nirgendwo, aber sowas von Pampa. Für die Mittagspause fahren wir einfach runter von der Straße und durch die Steppe bis wir einige Büsche finden wo wir einigermaßen windgeschützt was essen können. Der Himmel ist bewölkt aber es ist trotzdem warm. Die Straßen sind meist sehr gut nur ab und zu Baustellen mit Ampeln und einigen LKW. In Wolgograd müssen wir fast die ganze Stadt durchqueren und es gibt Stau wegen einigen Baustellen und Feierabendverkehr. Es ist zwar heiß aber jetzt nichts dramatisches. Wir haben schon ganz andere Temperaturen erlebt. Wir finden ziemlich am Stadtrand ein einfaches Hotel, in dem wir uns registrieren lassen möchten und fahren noch am selben Nachmittag in die Stadt um was zu essen. Wir möchten hier ein Pausentag einlegen, um uns die Stadt in Ruhe anzuschauen und noch ein paar andere Dinge zu erledigen. Beim Einchecken im Hotel wählt Susi einfach das billigste Zimmer und merkt nicht, dass die Hotelangestellte gesagt hat dass das billigste Zimmer keine Fenster hat. Na ja, wir haben ja nicht vor uns lange im Hotel aufzuhalten, trotzdem ist das ein komisches Gefühl, wenn man morgens aufwacht und weiß dass es draußen schon lange hell ist aber in Zimmer noch Dunkelheit herrscht. Hauptsache ist es nicht zu teuer, wir können die Stadt besuchen und sie erledigen für uns die Visa-Registrierung.
Benzin kocht
Susi ist kümmert sich gerade um den Check-in und ich will das Gepäck vorbereiten. Ich merke aber dabei dass mein Motorrad irgendwie ein Zischen von sich gibt. Ich höre genauer hin und merke, dass das Zischen aus dem Tankdeckel kommt. Plötzlich sehe ich, dass der Kunststofftank der ja unter der Sitzbank ist, irgendwie aufgebläht ist und die Verkleidung rausgedrückt hat. Ach du Scheiße, was soll das? Die Husqvarna scheint ganz schlimm Blähungen zu haben. Dann sehe ich, dass auch Susis Motorrad das gleiche Symptom hat. Ich mache schnell den Tankdeckel auf aber es kommt auf einmal Benzin raus wie aus einen heißen Geysir und spritzt in alle Richtungen. Mir bleibt der Atem weg wegen der starken Benzindämpfe. Warum so viel Druck im Tank? Ich mache nochmal den Tankdeckel vorsichtig auf und lasse den Druck langsam raus, immer wieder spritzt Benzin raus. Es dauert ewig bis der ganze Druck raus ist und sich der Tank zusammengezogen hat. Ich muss kurz aufhören da ich kein Luft mehr bekomme, nur noch konzentrierten Benzindampf. Als ich den Deckel abmachen kann, höre ich noch, dass das Benzin im Tank weiterhin blubbert. Die gleiche Prozedur bei Susis Motorrad. Unglaublicher Druck im Tank und ich verstehe bis heute nicht warum das passiert ist. Ich weiß dass das Benzin schon ab 60° kocht und mir ist bewusst dass der Tank hinter der Motor und sehr nah am Krümmer ist, aber so heiß war es doch gar nicht und wir sind nicht den ganzen Tag im Stau gestanden. Später bekam ich einen Hinweis von einem anderen Motorradreisenden, der oft in Russland. Er meint, es kommt vor dass kleinere Tankstellen Winterkraftstoff im Sommer verkaufen, weil sie ihn nicht los bekommen haben, oder warum auch immer. Das ist aber auch für Autos problematisch, weil sich das Winterbenzin im Sommer nur so vor sich hin verflüchtigt. Aus unseren Motorradtanks dürfen nach den neuesten Emissionsgesetzen keine Benzindämpfe austreten, kein Wunder also, dass sich die Kunststofftanks dermaßen aufgebläht haben. Auf jeden Fall war das eine sau-gefährliche Situation, die im Falle eines platzenden Benzintanks beim Fahren, Folgen gehabt hätte, an die man nicht denken möchte.
Essen bestellen
In irgendeinem Stadtteil finden wir mehrere kleine Essensbuden und essen dort gleich was leckeres und nehmen auch was für später mit. Es ist immer lustig und gleichzeitig anstrengend Essen zu bestellen denn die Russen sind Ausländer nicht gewohnt, zumindest solche die nicht gut Russisch können. Manche haben keine Zeit oder Geduld und fast wollen sie dich beschimpfen dass du nicht in der Lage bist klar und deutlich zu sagen was du haben willst. Erschwerend kommt hinzu, dass Susi kein Fleisch verträgt und immer nachfragen muss, ob das mit Fleisch ist oder was es ohne Fleisch gibt. Wir sagen auch nicht von vorne rein, hey ich bin aus Deutschland, ich kann nicht so gut Russisch, mach mal langsam sonst verstehe ich nicht. Oder sollen wir einfach fragen "do you speak English?" um den Leuten deutlich zu machen dass wir Ausländer sind? Egal, wir sind die Fremden, sie sind im Recht, wir müssen uns anpassen. Hauptsache wir verhungern nicht. Apropo Fleisch, in Russland, aber sonst auch in anderen Länder ist Fleisch nicht gleich Fleisch und fast immer wenn Susi fragt, habt ihr Nudeln oder Reis ohne Fleisch, sagen sie, ja, wir haben Reis mit Hähnchen oder Würstchen oder Bratkartoffeln mit Fisch. Würstchen, Hähnchen oder Fisch sind nicht Fleisch, merkwürdig oder? Einmal antwortete Susi zurecht genervt, "Würstchen sind auch Fleisch" und alle Verkäuferinnen brachen in Gelächter aus und lachten sich kaputt, denn sie haben eben gecheckt das Würstchen auch aus Fleisch sind.
Stalingrad
Am nächsten Tag fahren wir gleich in der Früh in die Stadt und wollen das historische Zentrum mit den Kriegsdenkmälern besuchen. Der Mamayev Kurgan (Mamjew-Hügel) ist die Hauptattraktion in Wolgograd und das Wahrzeichen der Stadt. Das ist der Ort, an dem die riesige Statue mit der Frau mit einen Schwert in der Hand "Mutter Heimat ruft" ausspricht. Sie ist den gefallenen Soldaten gewidmet und erinnert in ihrem Sockel, wo ein Museum ist, an die Schlacht im damaligen Stalingrad. Der Ort ist sehr imposant, wir haben noch nie so eine große Statue gesehen. Das Areal ist riesig und es gibt eine Menge zu sehen, Museen, Kirchen, unzählige Denkmälern, nicht umsonst ist das die meist besuchte Gedenkstätte Russlands. Das Panorama über die Stadt und die Wolga ist auch besonders. Es gibt auch viele ausgestellte Panzer, Kanonen, Flugzeuge und sonstiges Kriegsgerät und sogar Ruinen aus der Kriegszeit als Denkmal. Es herrscht eine andächtige Stimmung, viele Besucher haben Blumen mitgebracht. Der zweite Weltkrieg scheint hier viel mehr als in Deutschland noch in der Erinnerung der Menschen präsent zu sein, vielleicht liegt das aber auch nur am Ort.
Ölwechsel steht an
Das hatten wir auch hier in Wolgograd zu erledigen und haben im Vorfeld zwei Motorradläden ausgesucht. Nach dem wir die Stadt am Vormittag besucht haben, fahren wir zu einen Motorradladen und finden gleich das richtige Öl. In der Nähe von unserem Hotel, das wie gesagt am Stadtrand liegt, haben wir einen LKW Parkplatz gesehen wo viele LKW, Kräne und andere Baustelle Fahrzeuge geparkt waren und an manchen wurden auch Reparaturen durchgeführt. Wir überlegen uns dort hin zu fahren und die Wachleuten zu fragen ob wir schnell was an unseren Motorrädern arbeiten können. Genau so machen wir es schließlich und die Leuten sagen uns, "ja, kein Problem, macht was ihr wollt". Wir bekommen sogar Trichter und Kanister für das Altöl und sie bieten uns ihre Hilfe an. Aber ich bin geübt und kann das mit Susi in wenigen Minuten erledigen. Nachdem auch das geschafft war, fahren wir zurück zu unserem Hotel und bestellen uns am Kiosk aus der Stadt Schaschlik mit Zwiebeln und Bratkartoffeln und essen auf der Hotel Terrasse. Dann gabs noch Bier und Apfelschorle.
Nur noch 1000km bis nach Moskau
Wir machen uns auf den Weg nach Moskau. Beim Auschecken aus dem Hotel fragen wir, ob sie uns registriert haben. Sie sagen "ja, klar" wir geben uns damit zufrieden und fahren los. Dass wir nicht nach einen Zettel mit eine Bestätigung gefragt haben, erweist sich später als großer Fehler. Aber wir ahnen erstmal nichts davon. Der Weg nach Moskau ist flach, ziemlich gerade aber keine Steppe mehr sondern riesige bewirtschaftete Flächen mit Getreide und allem möglichen. Am Anfang hält sich der Verkehr in Grenzen aber am zweiten Tag ist es schon deutlich mehr, kein Wunder wenn der Weg nach Moskau führt. Für die Mittagspause fahren wir weg von der Hauptstraße bis zum Waldrand und machen uns selber Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Käse und essen einfach das, was wir so in den kleinen Läden finden.
Wildzelten in Russland
Die Landschaft ist inzwischen wenig aufregend, die Straße relativ gerade und gut, sodass wir planen am zweiten Tag in Moskau anzukommen. Wir schaffen am ersten Tag auch gut Strecke und da es keinen besonderen Zwischenstopp gibt und die Region nicht so dicht besiedelt ist, beschließen wir zu zelten. Wir fahren einen Feldweg weg von der Hauptstraße dann über ein Feld hinter ein Waldstück, so dass uns niemand direkt sehen konnte, weder von der Hauptstraße noch vom Feldweg. Auch ist unser Zelt nicht sehr hoch und hat keine auffallenden Farben und die Motorräder sieht man kaum im hohen Gras. Beim Zelten herrscht immer eine besondere Atmosphäre, vor allem beim wild zelten. Kennt ihr das? Wir lassen alles auf der Reise Geschehene nochmal Revue passieren und freuen uns einfach nur, dass wir diesen Schritt gewagt haben. Außerdem keimt die Idee, nächstes Jahr einen erneuten Versuch zu starten, langsam in uns auf.
Während wir reden, kochen wir uns eine Kleinigkeit zu essen, sehen uns den Sonnenuntergang in der weiten Landschaft an und kuscheln uns in die warmen Schlafsäcke. Die Nacht ist sehr ruhig, niemand stört uns. Morgen fahren wir die letzten Kilometer nach Moskau zum ausgesuchten Campingplatz.
In Moskau ankommen
Ihr kennt bestimmt das Lied Wind of change von den Scorpions. Die singen da von Moskau und dem Gorki-Park. Diesen werden wir endlich sehen! Aber dafür müssen wir erst mal ankommen und wir fürchten schon den so oft von andern beschriebenen ewigen Stau vor der Stadt. Es ist aber nicht dieser, der unsere Ankunft in Moskau etwas vergrault. Denn der Verkehr ist überraschenderweise echt ok für eine Millionenmetropole. Wir haben einfach damit richtig gelegen, dass es besser ist in eine Hauptstadt wie Moskau, am Vormittag anzukommen als spät abends. Das eigentliche Problem wird uns eröffnet, als wir auf dem Campingplatz einchecken möchten. Nichts ist eigentlich einfacher als auf einem Campingplatz einzuchecken, aber nicht in Russland.
Wieder Stress
Der Campingangestellte verlangt unsere Dokumente und die Registrierung. "Welche Registrierung, wir sind doch registriert!", "Ihr seid schon seit acht Tagen in Russland, die Frist ist abgelaufen, wo ist die Registrierung?", "Wir haben uns doch fristgerecht vor zweit Tagen in Wolgograd registriert." "Wo ist dann der Registrierungszettel?" Dieser verdammte Zettel, warum haben wir keinen Zettel mit einer Bestätigung verlangt? Warum haben sie ihn uns nicht einfach gegeben wenn sie behauptet haben, dass sie es erledigt haben? Kann er nicht einfach nachschauen ob wir in dem sch... System registriert sind? "Kein Zettel, keine Registrierung." lässt er nicht locker. "Wisst ihr, was dass bedeutet wenn ihr die Frist verpasst habt und ihr nicht registriert seid? Ihr müsst zur Polizei, ihr dürft hier nicht bleiben, das ist illegal." Wie schon bei der Grenze angemerkt, man könnte heute unendlich viele Dinge digital erledigen und das Leben der einfachen Menschen wesentlich erleichtern, aber nicht wenn es um die staatliche Bürokratie geht, da müssen die Arbeitsplätze geschützt und erhalten bleiben. Was kann man in diesem Fall machen? Nichts kann man machen.
Ich bei der Polizei und Susi verschwunden
Ich stehe im Polizeipräsidium. Der jüngere Polizist (keine Ahnung ob das echt einer war, er hatte keine Uniform an) hat Susi mitgenommen. Die sind schon ewig weg. Ich rufe Susi an, sie geht nicht ran. Ich fange an mir Sorgen zu machen. Das alles nur wegen dieser blöden Registrierung. Das Problem können wir nur bei der Polizei lösen, hieß es. Also sind wir zur der ersten Polizeistation, die wir gefunden haben, gegangen und haben unsere Situation geschildert. Die wollten uns erst gar nicht helfen - ist ja nicht deren Aufgabenbereich. Dafür gibt es eine extra Behörde, dort sollen wir hin fahren. Trotzdem stellen sie uns alle möglichen Fragen, z.B. woher, wohin, wo wir überall waren, warum wir Russisch sprechen, ob wir verheiratet sind usw. Sie verstehen unser Problem, schließlich schlagen sie vor, gegen Schmiergeld eine Registrierungsbestätigung beim nächsten Hostel zu kaufen. Dorthin sind der jüngere Typ und Susi gegangen - hoffe ich zumindest.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt Susi endlich mit dem erkauften Dokument zurück und wir kommen erneut, diesmal mit dem benötigten Dokument beim Campingplatz an. Der Rezeptionist grinst. Nicht schlecht! Wir sind die einzigen, die ihr Zelt aufbauen, das Hauptgeschäft sind die Hütten. Nachdem wir uns ins WLAN einloggen verstehen wir auch warum: Morgen ist Dauerregen angesagt. So können wir die Stadt nicht besichtigen, also beschließen wir einen Chill-Fress-Tag einzulegen und freuen uns schon darauf.
Was für ein Wahnsinn wir heute wieder erlebt haben. Russland überrascht uns immer wieder aufs Neue.
Im nächsten Beitrag erfahrt ihr, was wir in der Hauptstadt des größten Landes dieser Erde erlebt haben, wie uns St. Petersburg im Vergleich zu Moskau gefallen hat und was wir auf dem Weg dorthin erlebt haben.
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